
Schnee und Überflutungen Aufräumen nach Wintereinbruch in Südafrika
Schnee, Glatteis und Hochwasser haben in den vergangenen Tagen weite Teile Südafrikas lahmgelegt. Mindestens 49 Menschen starben. Die Schäden sind enorm, die Aufräumarbeiten werden dauern.
So einen heftigen Wintereinbruch hat Südafrika schon lange nicht mehr erlebt. Seit Anfang der Woche verursachen starke Stürme, sintflutartige Regenfälle und eisige Temperaturen in weiten Teilen des Landes Chaos. Straßen, Brücken und Gebäude wurden beschädigt oder zerstört. Besonders betroffen sind die Küsten-Provinzen Eastern Cape, Western Cape und KwaZulu-Natal. Hier kamen bei Verkehrsunfällen und Überschwemmungen zahlreiche Menschen ums Leben.
In der Nähe der Stadt Mthata starben mehrere Bewohnerinnen und Bewohner eines Armenviertels, das von einer Hochwasserwelle überflutet wurde. Eine Frau, die den Fluten gerade noch entkommen ist, berichtet: "Wir haben alles verloren.Wir haben geschlafen und das Wasser kam so schnell. Die meisten unserer Nachbar sind tot."
Schulbus von Wassermassen mitgerissen
Die Wassermassen rissen auch einen Schulbus mit, der versucht hatte eine Brücke zu überqueren, die bereits überflutet war. Drei Kinder konnten sich an Bäume klammern und gerettet werden, mindestens acht sind ertrunken, auch der Busfahrer starb.
Hunderte Menschen aus der Gegend wurden in Notunterkünften einquartiert. Ali Sablay, Sprecher der Hilfsorganisation "Gift of the Givers", weiß aus Erfahrung, dass die Betroffenen oft traumatisiert sind. Er sagte dem Nachrichtenkanal Newzroom Afrika:
“Wenn das Wasser zurückgeht, stehen viele ohne Dach über dem Kopf da. Weil die Fluten einfach alles weggespült haben. Unsere Teams leisten gerade humanitäre Hilfe, die dringend gebraucht wird. Es kommen Leute, die klatschnass sind. Wir versorgen sie mit Decken und Kleidung, mit Essen und heißem Wasser. Und es regnet und schneit immer noch. Das heißt: Dieser Einsatz wird nicht in ein oder zwei Tagen vorbei sein, sondern Wochen dauern.
Viele sind der Kälte fast ungeschützt ausgesetzt
Viele Haushalte sind nur unzureichend gegen extreme Wetterverhältnisse geschützt. Vor allem auf dem Land und in den Armenvierteln, wo die Menschen in einfachsten Unterkünften leben, in Wellblechhütten oder selbstgebauten Holzverschlägen. Diese sind oft ohne Strom, ohne Wasser und ohne Heizung.
Viele versuchen, sich an Kerzen, Gasbrennern oder Ölkochern aufzuwärmen, was immer wieder zu Bränden führt. Zimasa Mbwezu, die Sprecherin der Katastrophenschutzbehörde, ruft zu mehr Achtsamkeit auf. Sie warnt, es sei sehr wichtig, daran zu denken, nur dann Feuer zu machen, wenn es wirklich sicher ist, damit kein Menschenleben in Gefahr gerät. Die Behörde kündigte an, die Aufklärungsarbeit zu intensivieren.
Strom in vielen Landesteilen ausgefallen
In verschiedenen Regionen des Landes ist der Strom ausgefallen, Hunderttausende Menschen sitzen im Dunkeln. Der staatliche Energieversorger Eskom versucht, die Schäden zu reparieren. Aber das ist nicht so einfach, sagt Konzernsprecher Zama Mpondwana: "Wir hatten Stürme, wir hatten Schnee. Masten sind umgestürzt, Schaltkästen sind eingefroren." Die Arbeiten sollen zunächst dort durchgeführt werden, wo es sicher ist, wo man auch hinkommt. Aber viele Menschen haben immer noch keinen Strom.
Der südafrikanische Wetterdienst warnt auch für die nächsten Tage vor neuen Niederschlägen und kalten Temperaturen, die vor allem nachts deutlich unter den sonst üblichen Durchschnittswerten liegen. Aber Besserung ist bereits in Sicht: Ab dem Wochenende soll es allmählich wieder wärmer werden.